Open Source: Erfolg über Offenheit

Written by admin on 19. August 2011. Posted in Allgemein, Open Source

Eine von der EU kofinanzierte Studie hat die gängigen Open Source Anwendungen untersucht. Ziel war es dabei, einen Open Governance Index zu entwickeln, der die Offenheit der Projekte nach den Punkten Entwicklung, Zugänglichkeit, Weiterentwicklung, Transparenz und Community-System bewerten soll. Auf diese Weise kann quantitativ erfasst werden, wie offen oder geschlossen ein Open Source Projekt ist.

Der Weg zum Erfolg ist Offenheit
Für die Autoren der Studie ist vor allem ein Ergebnis offensichtlich: Je offener eine Open Source Anwendung ist, desto erfolgreicher ist sie. Testsieger in Fragen der Offenheit wurden berühmte Programme wie zum Beispiel Mozilla oder WebKit. Erstaunlicherweise gebe es jedoch ein Paradoxon, das die berühmte Ausnahme der Regel sei. Ausgerechnet die Open Source, die in der Frage der Offenheit verlor, ist mittlerweile eine der erfolgreichsten Anwendungen überhaupt.

Das Android-Paradoxon
Die Smartphone-Betriebssoftware Android erreichte im Open Governance Index gerade einmal einen Wert von nur 23 Prozent. Der Testsieger lag bei 84 Prozent Offenheit. Dennoch ist Android eine der erfolgreichsten Open Source Anwendungen überhaupt. Die Studie erklärt diesen Umstand damit, dass Android in seiner Anfangszeit mit viel Geld und einem berühmten Entwicklerteam eines großen Unternehmens angeschoben wurde, was zu einer gewissen Grundqualität der Anwendung führte. Meist kann eine Open Source jedoch nicht auf eine solche Geschichte zurückblicken.

Android als Beispiel für das klassische Open Source Missverständnis
Android sei zugleich, so die Macher der Studie, ein Beispiel für eines der häufigsten Missverständnisse, die es im Bereich der Open Source gebe. Denn diese werde häufig fälschlich als frei verstanden, doch nur weil ein Quelltext auszulesen ist, bedeutet dies keineswegs, dass ihn jeder verändern darf oder, dass er auf jeden Fall kostenlos ist. Auch mit Open Source darf nur das getan werden, was in der entsprechenden Lizenzvereinbarung geregelt ist.

Sieht man jedoch von Android ab, dann heißt das Erfolgskonzept nach der Meinung der Autoren der Studie ganz klar: So viel Freiheit wie möglich. Dies gilt für den zeitgemäßen Zugang zum Quellcode, die Entwicklerwerkzeuge, die Klarheit im Entwicklungsprozess und auch für die Möglichkeit, mitbestimmen zu können.

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